Moment mal
Manchmal ist es ja so, dass man sich über die unaufgeräumte Garage ärgert, man dieses löbliche Projekt aber nicht in Angriff nehmen kann, solange nicht der Wäscheberg beseitigt ist, dieser aber diese Woche besonders gross ist, weil man seine Zeit mit Papierkram zubringt, der noch wichtiger ist als die Wäsche oder die Garage. Es ist aber die Garage, die an einem nagt, und da man kaum über den Wäscheberg oder den Papierstapel hinwegsieht, beschleicht einen manchmal das Gefühl, dass der Alltag uns auffrisst, bevor man dazu kommt, irgendetwas Konstruktives zustande zu bringen in seinem ganzen, kleinen, mit Nichtigkeiten zugemülltem Leben. Man fängt an, zu glauben, dass man für alle Zeiten glücklich sein würde, wenn man nur eine aufgeräumte Garage hätte, dass aber dieser seelische Zustand ins Unerreichbare abdriftet, da sich der Papierkram und vor allem die schmutzige Wäsche Woche um Woche wie durch einen besonders teuflischen Zauberspruch von selbst erneuert.
Dann kommt der Tag, an dem der Papierkram erledigt ist und schon morgens um 9 Uhr die zweite Maschine Wäsche läuft. Dann könnte man endlich - ENDLICH - die Garage aufräumen und für alle Zeiten glücklich sein. Tut man aber nicht. Statt dessen kauft man frischen Rhabarber und macht einen dieser Aufläufe mit Streuseln obendrauf, die mit Schlagsahne gegessen werden müssen und so eine schöne Abfolge von sauer, süss und knusprig im Mund erzeugen, dass man tatsächlich wie in der Joghurtwerbung die Augen schliesst, um besser geniessen zu können. Und vertagt das grosse Glück der aufgeräumten Garage auf einen späteren Zeitpunkt. Jawohl, manchmal will man nur ein kleines Glück, dieses aber sofort.
Dann kommt der Tag, an dem der Papierkram erledigt ist und schon morgens um 9 Uhr die zweite Maschine Wäsche läuft. Dann könnte man endlich - ENDLICH - die Garage aufräumen und für alle Zeiten glücklich sein. Tut man aber nicht. Statt dessen kauft man frischen Rhabarber und macht einen dieser Aufläufe mit Streuseln obendrauf, die mit Schlagsahne gegessen werden müssen und so eine schöne Abfolge von sauer, süss und knusprig im Mund erzeugen, dass man tatsächlich wie in der Joghurtwerbung die Augen schliesst, um besser geniessen zu können. Und vertagt das grosse Glück der aufgeräumten Garage auf einen späteren Zeitpunkt. Jawohl, manchmal will man nur ein kleines Glück, dieses aber sofort.
Lilli legt los - 7. Jun, 13:40