Blinde ohne Grenzen
Lilli kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Als sie einem Kollegen bei einer Preisverleihung hilft, steht sie just an der Tür, durch die die Rollstuhlfahrer in den Saal gelangen. Und diese Rollstühle heutzutage: so lang wie ein Wohnmobil und so geräuschlos wie ein Augenaufschlag; es ist ein Wunder, wie gut die Leute damit umgehen können. Zu guter Letzt kommt noch eine blinde Frau im Rollstuhl, die genauso elegant wie alle anderen durch die enge Tür fährt und dabei ihren Blindenhund so selbstverständlich neben sich führt, als handele es sich um ihre Handtasche. Lilli denkt zum Glück daran, die Hand der Frau mit dem Programmheft zu berühren, anstatt es ihr lediglich unter die Nase zu halten, muss aber daran erinnert werden, ihr die Gewinnnummer vorzulesen: "Wissen Sie, ich bin blind", erklärt die Frau ganz freundlich, als hätte Lilli das nicht erahnen können. Lilli zieht eine Grimasse, die die Frau zum Glück nicht sehen kann.
Hinterher erfährt Lilli von ihrem Kollegen, dass alle Anwesenden im Saal Kandidaten für die Preisverleihung waren. Alle hatten am Wettbewerb teilgenommen und hofften darauf, ausgezeichnet zu werden. An einem GÄRTNERwettbewerb, wohlgemerkt. Auch die Rollstuhlfahrer. Und auch die blinde Rollstuhlfahrerin, die ihren Hund jedesmal zum Sitzen zwingen musste, wenn die Leute um sie herum zu laut klatschten.
Hinterher erfährt Lilli von ihrem Kollegen, dass alle Anwesenden im Saal Kandidaten für die Preisverleihung waren. Alle hatten am Wettbewerb teilgenommen und hofften darauf, ausgezeichnet zu werden. An einem GÄRTNERwettbewerb, wohlgemerkt. Auch die Rollstuhlfahrer. Und auch die blinde Rollstuhlfahrerin, die ihren Hund jedesmal zum Sitzen zwingen musste, wenn die Leute um sie herum zu laut klatschten.
Lilli legt los - 21. Sep, 05:00