Das ist die Frage
Fast ein Monat ist es jetzt her, dass der kleine Strolch sein Schuldbewusstsein entdeckt und darüber so ziemlich jegliches Richtungsgefühl fürs Leben verloren hat. Seit er gebeichtet hat, was so alles schief gelaufen ist im letzten Jahr, meint er, seine Freunde meiden zu müssen, diejenigen also, die es so lustig fanden, wenn er gemeine oder vulgäre Sachen sagte, sarkastisch war oder Andere verspottete. Deshalb steht er jetzt etwas allein im Leben und fragt sich, wer er eigentlich ist und was so aus ihm werden soll. Dass Lilli ihm aufzeigt, dass er noch etliche Jahre vor sich hat, bevor er allein durchs Leben zu ziehen und schwerwiegende Entscheidungen zu fällen hat, beruhigt ihn nur zeitweise. Er will, dass man ihm die Richtung weist, und fragt nach, was eigentlich ein Dreijähriger schon wissen müsste, der Sicherheit halber: Ist es schlimm, dass ich zuviel Zahnpasta genommen habe? Ist es schlimm, zu X. gesagt zu haben, dass er mit seinem Skateboard keinen Ollie hinbekommen würde? Ist es schlimm, dass ich im Freibad ins Becken gepinkelt habe? Lilli geht diese Fragerei gegen den Strich, ohne recht erklären zu können, warum. Dann geht ihr ein Licht auf. "Frag lieber: ist es gut?", schlägt sie vor. Denn daraus sollte doch das Leben bestehen, aus der Suche nach dem Guten, nicht aus dem Vermeiden des Schlimmen.
Ist es gut? Ja, das ist eine gute, nützliche Frage. Daran werden wir uns eine Weile festhalten können.
Ist es gut? Ja, das ist eine gute, nützliche Frage. Daran werden wir uns eine Weile festhalten können.
Lilli legt los - 15. Aug, 10:14