Sonntag, 12. Januar 2014

Was Lilli aus Deutschland alles mitbrachte

Knappe drei Kilo lila Schokolade. Lebkuchengewürz. Glühfix für Glühwein. Gelfix für Marmelade. Ochsenschwanzsuppe für die Kollegin, die Schweizer Wurzeln hat. Fünf Romane aus dem Bücherregal der Mutter, die froh war, ein paar Titel los zu sein. Eine Handvoll alte Fotos, auf denen Lilli 21 ist und lange Haare hatte. Eine neue Jeans (nicht, weil sie in Deutschland billiger sind, sondern weil Lilli endlich mal Zeit hatte, einzukaufen). Vier Flaschen Trollinger (nein fünf, weil Monsieur eine noch geschmuggelt hat). Schnupfen.

Was sie auch noch gerne mitgebracht hätte, wenn es denn ginge: Maultaschen. Saitenwürstchen. Rauchfleisch. Laugenwecken. Oma und Opa für die Strolche. Das städtische Hallenbad mit seiner Fensterfront und dem wenig frequentierten Überlaufbecken. Zeit fürs Stricken.

Internationales Geschwindigkeitslimit

Wenn kurz hinter Bad Cannstatt auf der B14 plötzlich alle Leute 40 fahren, liegt das entweder daran, dass Schilder mit der Aufschrift "Luftreinhaltung" dazu auffordern oder dass die Ampeln bei 40 km/h auf Grün geschaltet sind. Ach ja, und Radarkontrollen gibt es natürlich auch. Diese Sprache verstand Monsieur dann plötzlich.

Dufte

Noch was war in Deutschland auffällig, zumindest im Haushalt von Lillis Eltern: es werden gerne Produkte mit Parfüm gekauft, wo in Nordamerika Seifen, Bodylotions u.Ä. vermehrt ohne Duftstoffe angeboten werden. Die Handwaschseife im deutschen Klo zum Beispiel roch so appetitlich nach Aprikose mit Sahne, dass Lilli sich zurückhalten musste, um sie nicht von den Fingern zu lecken.

Kältewelle in Kanada

Streng nach dem Prinzip "Weniger ist mehr" (weniger Zeug im Koffer bedeutet mehr Platz für Schokolade) haben Lilli, Monsieur und die Strolche natürlich zum Rückflug nach Montréal die Winterstiefel angezogen. Bei der Sicherheitskontrolle mussten sie mit aufs Band gelegt werden. Als der Beamte die Stiefel des grossen Strolches sah, meinte er scherzhaft: "Wo willst Du denn mit solchen Stiefeln hin? Nach Sibirien?"

"Schlimmer", hätte da der grosse Strolch antworten sollen.

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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