Samstag, 18. Januar 2014

Ein Buch zum Augenöffnen

Am Flughafen hatte Lilli auf gut Glück "Die unwahrscheinliche Pilgerreise von Harold Fry" gekauft, ein Buch über einen Mann, der auszieht, um eine frühere Kollegin vor dem Krebstod zu retten, dabei aber eher mit sich selbst ins Reine kommt. Von Gefühlen ist die Rede, und zwar von denen, die auf dem Grund unserer Seele in einem Knäuel liegen und sich im Lauf der Jahre mit Erinnerungsfetzen so verheddert haben, dass man sie kaum benennen noch verdauen kann. Im Laufe seiner langen Reise kommen diese Gefühle wieder in Harold hoch, der in seiner bescheidenen Art und aufgrund seiner englischen Erziehung herzlich schlecht damit umzugehen weiss. Noch selten hat Lilli ein Buch gelesen, dass so beredt die Sprachlosigkeit und Unbeholfenheit ausdrückt, mit der man oft sich selbst gegenübersteht - und natürlich auch den Menschen, die uns umgeben. Trotzdem ist es kein deprimierendes Buch, ganz im Gegenteil. Lilli fand es so berührend, dass sie mit dem Gedanken gespielt hat, es in der Montrealer Metro auszusetzen, damit es auch anderen Leuten zugute kommt. Natürlich aber wird sie es behalten, um es später einmal wieder lesen oder einem Strolch ins Bett schmuggeln zu können.

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

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