Das Leben ist eine Spirale
Lilli und der grosse Strolch gehen einkaufen. Er bekommt neue Jeans, Skiunterwäsche, Skistrümpfe, eine Skihose und einen Helm. Dazu brauchen sie den gesamten Nachmittag, den für jedes Teil müssen mehrere Modelle anprobiert werden - wegen der Grösse, ja, aber auch wegen des Stils, denn der ist inzwischen wichtig. Der grosse Strolch will nämlich so aussehen wie die Kumpels, aber doch ein bisschen anders, damit er sich von ihnen unterscheidet, aber doch sofort als dazugehörend erkennbar ist. Das ist eine feine Linie, deren Verlauf nur er allein kennt und den Lilli nicht verstehen kann, selbst wenn sie um Erklärungen bittet, um die Sache durch gezieltes Suchen zu beschleunigen. Die Jeans dunkel und nicht zu eng (aber auch nicht zu weit, denn das wäre noch schlimmer als zu eng), die Skihose farbig, aber nicht grün, der Helm muss schwarz sein, aber ein farbiges Element aufweisen, das zur Hose passt, usw. Nur eine Mütze finden sie nicht, obwohl der grosse Strolch mindestens zwanzig davon aufprobiert, sich lange stirnrunzelnd im Spiegel betrachtet, sie dann aber doch wieder zurück ins Regal legt. Mützen sind das allerwichtigste Stilelement, da darf man nicht danebenliegen, sonst wird man die nächsten vier Monate an der Bushaltestelle von der gesamten Menschheit (jedenfalls von denen, die wirklich zählen) verachtet werden.
"Das ist die Rache für früher, du warst nämlich genauso", sagt Lillis Mutter am Telefon ohne auch nur das kleinste bisschen Mitgefühl.
"Das ist die Rache für früher, du warst nämlich genauso", sagt Lillis Mutter am Telefon ohne auch nur das kleinste bisschen Mitgefühl.
Lilli legt los - 6. Dez, 19:48
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