Ha, besser machen ... allein schon, die Welt zu verstehen, ist ein hinreichender Grund, das ist nämlich schon ne Menge. Besser machen ist etwas, das man sich danach noch vornehmen kann. Wahrscheinlich lässt man's aber bleiben, es sei denn, man hat etwas nicht richtig verstanden.
Ein bisschen verstehen, mehr ist utopisch, das stimmt schon. Aber das Bessermachen kommt erst danach. Bessermachen ohne Verstehen wird nicht selten zu jenem heute üblichen, halbherzigen, voreiligen und ebenso teuren wie überflüssigen Herumdoktern an irgendwelchen willkürlich ausgewählten Dingen und Symptomen wie beispielsweise der Rechtschreibung, dem Verhalten am Zebrastreifen, dem Wahlrecht, dem Verhalten im Internet, ohne dass dabei tatsächlich auch nur irgendwas besser würde. (Entschuldigen Sie, ich will hier nicht dozieren ...)
Und ich geb gern noch eins drauf: Ist ein bisschen verstehen nicht wie ein bisschen Frieden? Aber ich versteh Sie ja trotzdem: Sie wollen ein Heilungsverfahren, kein Pflaster. Und Politiker und andere Macher können nur Pflaster, weil das relativ schnell geht und im Idealfall Ergebnisse liefert, bevor sie wieder in den Wahlkampf müssen. Damit sie was zum Vorzeigen haben.
Also stecken wir die Ziele ruhig hoch (wie gute Eltern das machen sollen) und fangen mit der Suche nach Verständnis an; unsere Kinder können diese Suche ja dann weiterführen, wenn wir dazu zu alt und tatterig geworden sind. Heisst das, dass ich das Buch doch heute abend mal aufschlagen sollte?
Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.
Und andererseits: ist die Welt verstehen nicht ein zu hoch gestecktes Ziel? Wer versteht denn schon die Welt...
Sie dozieren ja nicht
Also stecken wir die Ziele ruhig hoch (wie gute Eltern das machen sollen) und fangen mit der Suche nach Verständnis an; unsere Kinder können diese Suche ja dann weiterführen, wenn wir dazu zu alt und tatterig geworden sind. Heisst das, dass ich das Buch doch heute abend mal aufschlagen sollte?