Dilemma

Die Übermaus hat sich übernommen. Schon am Samstag abend war sie schwach und zittrig, wollte nicht mehr essen oder trinken und lag eher teilnahmslos über ihren Babys, die sich weiterhin blind um die Muttermilch balgten. 48 Stunden später lag sie tot vor ihrer Hütte. Was als nettes Abenteuer angefangen hatte, um dem kleinen Strolch eine Freude zu bereiten, ging nahtlos in Traurigkeit über, die, mit Entsetzen gepaart, in eine einzige Frage mündete: was macht man mit den Babys?

Nun, was macht man mit Babys, die keine Mutter mehr haben: man versucht, sie mit der Flasche grosszuziehen. Das war Lilli der Übermaus schuldig, wenn es auch genügend Kinder in Somalien gibt, die Milch nötiger haben als diese fünf gummibärchengrosse Geschöpfe. Der kleine Strolch kümmert sich mit grosser Geschicklichkeit um seine Kinder, kämpft aber mit gemischten Gefühlen, die er auf einem Abendspaziergang zwischen zwei Hüpfern erstaunlich präzise auf den Punkt brachte: "Fast wäre es mir lieber gewesen, sie wären gleichzeitig mit der Mutter gestorben. Jetzt muss ich weiter hoffen, dass sie leben, und werde dann doch nur noch mehr traurig, wenn wir sie nicht durchbringen." Hoffen und Bangen, so eng beieinander wie fünf Mäusebabys, die sich unter einer Schreibtischlampe aneinanderdrängen, um nicht zu frieren.
muellerto - 22. Sep, 05:50

Ick ha det ja jesacht. Jesacht ha ick det. Ha ick det nich jesacht?

Die haben die Mama ausgesaugt wie Vampire.

Haben Sie denn keine Schlange in der Nachbarschaft? Ich kannte mal eine Schlange, die war so gross wie ein Bleistift. Die frass alle 14 Tage so ein tiefgefrorenes Mäusebaby, aufgetaut selbstverständlich. Mit Genuss.

Lilli legt los - 22. Sep, 20:30

Yep, Sie haben es gesacht. Tut aber nischt. Jetzt sind die Babys da und jetzt werden sie auch gefüttert. Oder zumindest "in Milch gebadet", denn das meiste geht ja doch daneben.

Was die Schlange angeht - die wohnt gleich nebenan.
books and more - 22. Sep, 08:17

Oh je!

Lilli legt los - 22. Sep, 20:33

In dem Moment, in dem man ein Kind gebärt, tut man sich alles mögliche an: Legos im Wohnzimmer, Flecken auf Vorhängen, Musik von Lil Wayne, Mathehausaufgaben und eben auch Mäuse....
Elisabetta1 - 22. Sep, 14:11

Ach, schade! ;-(((

Stell ich mir ja gar nicht einfach vor, diese Winzlinge zu füttern. Milch per Pipette und was sonst noch?
Ein zeitaufwändiges Unterfangen mit der besten Belohnung: wenn sie am Leben bleiben.

Lilli legt los - 22. Sep, 20:34

Bauchreiben auch, damit sie richtig sch... können. Man hat ja keine Ahnung, wozu man alles fähig ist.

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Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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