Wie spricht man mit Englischlehrerinnen?

Die Englischlehrerin hat es zugegeben: sie hat den grossen Strolch mit einem anderen Schüler verwechselt und ihm für seinen Vortrag die falsche Note gegeben. Am Tag danach lässt sie eine Arbeit schreiben, die aus losen Seiten besteht, und kann beim Korrigieren eine der Seiten des grossen Strolchs nicht finden. Zweifel, ob sie die Seite vielleicht verloren haben kann, kommen nicht bei ihr auf. Ihr ist klar: der grosse Strolch hat die fehlende Seite nicht abgegeben, und dementsprechend anklägerisch ist ihre Notiz, die der grosse Strolch am nächsten Tag auf seinem Pult vorfindet. "You did not give me your answer sheet. Bring it to me ASAP", steht da in grossen roten Buchstaben. Der grosse Strolch weiss nicht, wie ihm geschieht. Und Lilli weiss nicht, wie sie darauf reagieren soll.
tpl - 15. Nov, 06:50

ui, das ist ja fast schlimmer als ein bauprojekt bei uns im büro. dort haben wir es mit einer projektleiterin zu tun, die ständig telefonische anweisungen gibt, welche sie nach 10 min vergisst u dann behauptet, alle fehler, die entstanden sind, wären unser verschulden. unsere konsequenz: ALLES aufschreiben.

aber, das nützt jetzt hier gar nix.
ich kann da leider keinen rat geben ;-(
ich vermute, dass dieses (lehrerinnen)verhalten generell bei manchen lehrpersonen anzutreffen ist (wir hatten so ein exemplar die letzten 4 jahre an der backe) u hatten mit
- nett reden
- förmlich reden
- reden im beisein eines elternvertreters
...
keine chance.
diese dame saß leider immer am längeren ast.

dennoch empfehle ich beim ersten gespräch immer den höflichen ton. falls dieser aber nicht hilft, dann zeig ich dem barthel, wo er den most herholt.
wie wäre es denn, wenn du IHR asap schreibst, dass dieser answer sheet schon abgegeben wurde?

Lilli legt los - 15. Nov, 18:20

Sie hat es doch tatsächlich gefunden, das blöde Blatt!

Und zugegeben, es selbst kurzzeitig verschludert zu haben. Die akute Situation ist also erst mal entschärft, sehr zur allgemeinen Erleichterung. Nächsten Montag ist aber Elternsprechtag, da muss das Ganze dann irgendwie höflich-bestimmt-respektvoll-und-trotzdem-auf-Besserung-pochend besprochen werden. Ich werde meine hohen Stiefel anziehen, um mir die nötige Nonchalance zu geben...
Nachtgezwitscher - 16. Nov, 04:55

Ah, das freut mich :-) Besser hätte es ja nicht laufen können. Dann drücke ich mal die Daumen für den Elternsprechtag.
Nachtgezwitscher - 15. Nov, 12:24

Also meine Meinung (als ehemals angehende Englischlehrerin und als vielfach von solchen umgebene):
- Sie kann kein ganz schwieriger Charakter sein, da sie den ersten Fehler zugegeben hat.
- Klassenarbeiten werden von Lehrern doch meist wie rohe Eier behandelt - die, die ich kenne, passen im Privaten schon sehr auf, dass da nichts dran oder nichts von wegkommt.
- Man weiß einfach nicht, wo das Blatt ist: Ist es nun verstrolcht oder hat es sich verlehrert?
- Also nochmal sehr gut suchen, und dann soll der Strolch sagen, dass er auch gemeinsam mit Mutter gesucht hat etc.. Was die Lehrerin daraus macht, liegt sowieso bei ihr. Wer weiß, vielleicht sucht sie auch bei sich, sagt es aber niemandem. Für die Lehrerin ist das verzwickt, in D zumindest muss sie alle nach demselben Schema bewerten, und wenn da ein Aufgabenteil fehlt, ist eine schlechte Bewertung für diesen Teil vorgeschrieben. Im Zweifel geht es zu Ungunsten des Strolches aus. Dumm gelaufen einfach.
In die Frontale gehen nützt meiner Ansicht nach in der Situation nichts, zumal nichts erwiesen ist. Das Versauert nur das Verhältnis für die Folgezeit.

PS: Und selbst wenn sie wüßte, dass sie das Blatt selbst verloren hat: Ich weiß nicht, ob ich das an Ihrer Stelle zugeben würde. Würde das publik, würde sie auch vor den Schülern ziemlich an Kredibilität verlieren. (Frau X gibt zu, Klassenarbeiten zu verschlunzen.). Vielleicht werden in Québec Lehrer noch mehr respektiert als hier, aber hier würde sie sich doch ein bisschen ins Bein schießen mit so etwas. Ich glaube, ich würde schauen, dass ich es unauffällig so wende, dass der Schüler möglichst keinen Schaden davon trägt. Wenn das nicht geht... Hm. Schwierige Situation!

Lilli legt los - 15. Nov, 18:24

Ich hätte es im Zweifelsfall auch zu Ungunsten des Strolches ausgehen lassen. Gelernt hat er hoffentlich einiges: dass man auch Lehrern nicht einfach blind vertraut, dass man sich wehren muss, dass man Noten oder sonstige Geschehnisse nicht einfach so hinnimmt, sondern hinterfragt. Das wäre mir eine schlechte Note schon wert gewesen.
Elisabetta1 - 15. Nov, 13:59

Den ersten Fehler hat sie zugegeben,...

der zweite ist die Revanche, weil sie schon mal das Gesicht verloren hat?
Mit ihr persönlich ein Gespräch führen, würde das helfen?
Egal wie es gelöst wird, es MUSS auf die konstruktive Weise geschehen, denn "Opfer" ist ansonsten der große Strolch.

Lilli legt los - 15. Nov, 18:27

Aber kann man einer erwachsenen Frau sagen, sie soll ihre Blätter zukünftig gefälligst zusammenheften? Oder abhaken, was die Schüler abgeben? Sowas ist doch wohl die Basis...

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Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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