Elternabend, immer wieder aufschlussreich

In der Klasse des großen Strolchs gibt es eine Neue, die drei Wochen vor Schulbeginn aus Algerien angekommen ist. Mit einem nur schlecht verhüllten Anflug von Ärger fragt die Mutter die Lehrerin beim Elternabend, ob der Lehrstoff demnächst vielleicht etwas anspruchsvoller werden würde, denn ihre Tochter langweilt sich in der Klasse zu Tode. „Das Programm der vierten Klasse hier scheint höchstens dem der dritten Klasse der französischen Schule in Algerien zu entsprechen“, behauptet sie vorwurfsvoll. In Lilli kriecht Unwohlsein hoch: am Elternabend ein Einzelschicksal zu diskutieren, das dann alle Anwesenden anhören müssen, ist immer unangebracht. Außerdem ist es anmaßend, zu verlangen, dass sich das kanadische Schulprogramm am französischen orientiert – wir sind hier nun mal nicht in Frankreich! Ein Fehler, den Einwanderer immer wieder machen. Was Lilli aber ganz besonders stört, ist diese Arroganz, mit der ein Neuankömmling fordert, dass sich die Gesellschaft an ihn anpasst – sollte das nicht genau andersrum geschehen? Lilli jedenfalls kam mit einer etwas bescheideneren Haltung hier an damals, was wahrscheinlich genau der Grund ist, warum sie hier auf viele offene Herzen gestoßen ist.

Andererseits hat sie natürlich Recht, die Gute: was den Kindern hier in Klasse 1 bis 3 an Wissen vermittelt wird, ist ein Klacks…
yonosequepasara - 1. Okt, 09:49

Wer darf was wann sagen?

Von Klugheit und Bestreben zu Anpassung zeugt das nicht, da hast du recht. Andererseits: was würde ich nicht alles tun, wenn es um meine Kinder geht?
Ok, etwas nachdenken würde ich schon vorher...
:-)
Zum Thema, was wer wann sagen darf, bin ich über diesen Wikipedia-Eintrag gestoßen, eigentlich auf der Suche nach der Bedeutung eines Kommentars. Fand ich lesenswert...

Lilli legt los - 1. Okt, 13:21

Zuerst denken,

dann motzen! Oder: nur in Länder einwandern, in denen man gerne die Mühe aufbringt, sich anzupassen, weil man die Werte, die die Gesellschaft den Kindern vermitteln möchte, für richtig hält! In dem Artikel, den du ansprichst, fällt das unter "Verknappung der sprechenden Subjekte", hihi, das gefällt mir. Auch "der Unterschied zwischen Wahnsinn und Vernunft", darüber würde ich gerne mehr wissen - kann ja mal nützlich sein, den Unterschied zu kennen!

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Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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