Das Kaffee-Uschi-Dilemma
(Vorab vielen Dank an Frau Nessy, bei der der Begriff „Kaffee-Uschi“ abgeguckt wurde…)
Eine studierte Frau kann, so sie Kinder hat, mit denen sie gerne regelmäßig Zeit verbringt, versucht sein, einen Job anzunehmen, der unter ihrerWürde Qualifikation liegt. So ein Job sieht im Idealfall so aus:
- man kann pünktlich gehen, ohne dem Chef einen Nervenzusammenbruch zu bescheren oder von Kollegen schief angesehen zu werden;
- man muss keine Überstunden machen und wird trotzdem nicht als ehrgeizlos angesehen;
- man kann kurzerhand von Kollegen vertreten werden, falls Unvorhergesehenes passiert (was mit Kindern durchaus der Fall sein kann, in der Regel mindestens einmal im Monat);
- man kann sich in seiner freien Zeit auf Sachen konzentrieren, die nichts mit der Arbeit zu tun haben, da diese nach Arbeitsschluss keinerlei weiteres Kopfzerbrechen erfordert.
In Anlehnung an den von Kevin Spacey gespielten Ehemann im Film „American Beauty“ kann man also einen Job mit „so wenig Verantwortung wie möglich“ suchen, um so den Balanceakt zwischen Arbeit und Familie hinzukriegen. Als Kaffee-Uschi nämlich, oder als Möbelverkäuferin oder Auffüllerin von Supermarktregalen etwa. Lilli spürt zur Zeit am eigenen Leib in ihrer vorübergehenden Eigenschaft als stellvertretende Aushilfssekretärin, wie das so ist, wenn man pünktlich die Tür zuknallen und zu den Strolchen nach Hause eilen kann, ohne von Projekten oder Kunden elektronisch oder mental bis nach Hause verfolgt zu werden. Das ist wirklich ganz nett und fast – ABER NUR FAST – das Erfolgsrezept für die so schwierige Doppelexistenz als berufstätige Mutter. DENN DER HAKEN IST DER: genau die Gründe, die den Job so anziehend und pflegeleicht machen, machen ihn auch ZIEMLICH LANGWEILIG. So langweilig, dass es auf die Dauer nicht auszuhalten wäre, seine kostbare Zeit damit zu verbringen, und die Mutter dann in Gegenwart ihrer Strolche doch wieder anfängt, an die Arbeit zu denken – besser gesagt daran, die Arbeit zu wechseln und eine Stelle zu finden, die sie intellektuell ausfüllen würde, von der sie dann wiederum automatisch nicht so ohne weiteres pünktlich weg könnte… Ja, ja, da kann Lilli nur froh sein, wenn sie nach Beendigung ihrer Aushilfe wieder ihren prekären Status der freischaffenden Übersetzerin erlangt... da hat sie so ziemlich alles, was sie sich wünscht. Nur keine finanzielle Sicherheit natürlich. Aber das ist vielleicht in der heutigen Zeit sowieso überholt.
Eine studierte Frau kann, so sie Kinder hat, mit denen sie gerne regelmäßig Zeit verbringt, versucht sein, einen Job anzunehmen, der unter ihrer
- man kann pünktlich gehen, ohne dem Chef einen Nervenzusammenbruch zu bescheren oder von Kollegen schief angesehen zu werden;
- man muss keine Überstunden machen und wird trotzdem nicht als ehrgeizlos angesehen;
- man kann kurzerhand von Kollegen vertreten werden, falls Unvorhergesehenes passiert (was mit Kindern durchaus der Fall sein kann, in der Regel mindestens einmal im Monat);
- man kann sich in seiner freien Zeit auf Sachen konzentrieren, die nichts mit der Arbeit zu tun haben, da diese nach Arbeitsschluss keinerlei weiteres Kopfzerbrechen erfordert.
In Anlehnung an den von Kevin Spacey gespielten Ehemann im Film „American Beauty“ kann man also einen Job mit „so wenig Verantwortung wie möglich“ suchen, um so den Balanceakt zwischen Arbeit und Familie hinzukriegen. Als Kaffee-Uschi nämlich, oder als Möbelverkäuferin oder Auffüllerin von Supermarktregalen etwa. Lilli spürt zur Zeit am eigenen Leib in ihrer vorübergehenden Eigenschaft als stellvertretende Aushilfssekretärin, wie das so ist, wenn man pünktlich die Tür zuknallen und zu den Strolchen nach Hause eilen kann, ohne von Projekten oder Kunden elektronisch oder mental bis nach Hause verfolgt zu werden. Das ist wirklich ganz nett und fast – ABER NUR FAST – das Erfolgsrezept für die so schwierige Doppelexistenz als berufstätige Mutter. DENN DER HAKEN IST DER: genau die Gründe, die den Job so anziehend und pflegeleicht machen, machen ihn auch ZIEMLICH LANGWEILIG. So langweilig, dass es auf die Dauer nicht auszuhalten wäre, seine kostbare Zeit damit zu verbringen, und die Mutter dann in Gegenwart ihrer Strolche doch wieder anfängt, an die Arbeit zu denken – besser gesagt daran, die Arbeit zu wechseln und eine Stelle zu finden, die sie intellektuell ausfüllen würde, von der sie dann wiederum automatisch nicht so ohne weiteres pünktlich weg könnte… Ja, ja, da kann Lilli nur froh sein, wenn sie nach Beendigung ihrer Aushilfe wieder ihren prekären Status der freischaffenden Übersetzerin erlangt... da hat sie so ziemlich alles, was sie sich wünscht. Nur keine finanzielle Sicherheit natürlich. Aber das ist vielleicht in der heutigen Zeit sowieso überholt.
Lilli legt los - 5. Feb, 09:30
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