Schwupps, ein Weihnachtsmärchen

Es war einmal eine Familie - Vater, Mutter, Sohn und Tochter - die hatte viele Freunde und viel zu tun. Die Schwester der Mutter hatte ebenfalls zwei Kinder, und wenn jedes Kind einzeln in den Kommunionsunterricht gegangen wäre, rechneten die zwei Frauen aus, dass sie insgesamt 10 Jahre lang mit Fahrdienst zur Kirche und zurück beschäftigt sein würden. Sie meldeten die Kinder kurzerhand gemeinsam zum Kommunionsunterricht an: eines zu alt, eines genau richtig, die zwei Jüngsten etwas zu jung. Die Oma würde sie fahren und nach drei Jahren wäre alles überstanden. Der einzige Tag der Woche, an dem alle vier Kinder und die Oma Zeit hatten, war Montag, und glücklicherweise gab es montags eine Kommunionsgruppe. Der Haken war nur, dass für diese Gruppe noch kein Leiter gefunden war, und schwupps wurde die Oma vom Chauffeur zur Kommunionslehrerin befördert. Die Schwestern halfen aus, wenn die Oma keine Zeit hatte, und sogar eine Grosstante kam und erzählte den Kindern von Weihnachten, als es noch keine Autos und keine Playstation gab. Dann wollte die Tochter im Weihnachtschor singen und schwupps wurde der Vater damit beauftragt, sie freitag abends zur Chorprobe zu fahren. Da der Chor dringend nach Männerstimmen suchte, wurde der Vater schwupps zu den Tenorstimmen gesetzt und zum Mitsingen genötigt. Was ihn dazu brachte, seine Freunde vom Fussball, vom Büro und vom Hockey anzurufen, um Verstärkung für sich und den schwach besetzten Tenor zu finden. Was Monsieur wiederum nicht abschlagen konnte, hatte er doch selbst schon den Freund zu allen möglichen Aktivitäten überredet. Woraufhin Lilli sagte: "Wenn du singst, dann sing ich mit", und so kommt es, dass Lilli dieses Jahr an Heiligabend im Kirchenchor Weihnachtslieder singen wird. Klack, klack, klack, Sie kennen doch diese Reihen von Dominosteinen, die nacheinander umkippen, wenn man den ersten anstösst? Genau.
Elisabetta1 - 5. Dez, 17:06

Klingt sehr nach verträumtem Dorf,...

... irgendwo in der großen weiten Welt und klingt nach Unkompliziertheit, Flexibilität und Zusammenhalt.
Ist halt ein Weihnachtsmärchen, daß wir uns in der Stadt (auch wenn sie nicht allzugroß ist) kaum noch vorstellen können. ;-(

Lilli legt los - 5. Dez, 20:31

Wenn ich mir Ihre Frühlingsbilder so ansehe,

sieht es bei Ihnen doch ganz verträumt aus. Und ich muss sagen: der Raum im Keller der Kirche, in der unser Chor probt, ist dagegen gar nicht sehr hübsch.
Elisabetta1 - 6. Dez, 14:22

Ja, diese Bilder wurden aber auch nicht in der Stadt (Graz) aufgenommen, sondern außerhalb (Frohnleiten,Steiermark) und ich möchte schon sagen, daß es bei uns auf dem Lande auch "Weihnachtsmärchen" gibt, nur ich wohn halt nicht dort. ;-))
Nachtgezwitscher - 6. Dez, 05:06

Apropos Weihnachten, schau doch mal auf meinen letzten Blog-Eintrag. Der arte-Adventskalender ist leider rein europäisch, aber vielleicht trotzdem interessant für die Familie? Ist auch zweisprachig :-)

Lilli legt los - 6. Dez, 20:35

Ich hab mir mal das Thema Stricken angesehen: die Frankokanadier hier stricken genauso wie die Franzosen, so sie denn stricken können. Lustig.
Nachtgezwitscher - 7. Dez, 13:22

Und jetzt komm ich dazu, mir deine Geschichte durchzulesen... Super, das Singen, bei mir wird's der Weihnachtsgottesdienst um 16:00 Uhr. Freue mich schon sehr drauf. Sopran, und du?
Lilli legt los - 7. Dez, 16:27

Alt, ganz alt.
Paulaline - 8. Dez, 01:29

Dorfleben...^

Das klingt sehr nach dem, wie es hier auch ist. Und plözlich findet sich die ganze Sippe in Aktonen/Vereinen u.ä. wieder, die sie nie für möglich gehalten haben.. sehr lustig.

Lilli legt los - 8. Dez, 17:28

Ich glaube nicht, dass das so viel mit Dorf oder Stadt zu tun hat. Es braucht nur Menschen, die diese unwiderstehliche Anziehungskraft haben. Die können dann alle möglichen Leute zu allen möglichen Sachen überreden. Physikalisch messen kann man diese Kraft nicht, aber dass sie existiert, ist nicht zu verleugnen.

Trackback URL:
https://laufnotizen.twoday-test.net/stories/55772319/modTrackback

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Status

Online seit 6202 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

Credits

Web Counter-Modul


Laufen
Lillis Positiv-Pakt
Mitmenschen
Reise in den Abgrund
Selbständig arbeiten
Strolche
Zeitmanagement
Zonstiges
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
Blog Top Liste - by TopBlogs.de Blog Verzeichnis Bloggeramt.de
development