Lilli wird zum Nasenduscher
Nasenduschen ist in. Da gibt es kleine Sprühfläschchen, grössere mit schräger Düse und so kleine blaue Teekannen, die man eher zusammen mit einem Stück Marmorkuchen auf den Tisch stellen denn in die Nase bohren möchte. Die Apothekerin aber holt eine 250 ml-Flasche aus dem Regal und erklärt Lilli, dass sie sich den gesamten Inhalt durch die Nase laufen lassen soll. "Sie halten die Flasche an das linke Nasenloch und warten, bis der Inhalt auf der rechten Seite wieder rauskommt. Und dann umgekehrt." Lilli blickt sie zweifelnd an. Sie ist sich nicht sicher, ob das bei ihrer Nase so funktionieren wird. Oder ob das nicht einer Gehirnwäsche gleichkommt. Oder vielleicht wehtun wird. Aber es steht auf Lillis Rezept, deshalb wird es auch genommen. Abends kocht Lilli dann brav Wasser ab, lässt es auf lauwarm abkühlen, streut die Salzmischung ein und schüttelt kräftig. Ein Ritual wie das eines Kokainabhängigen. Dann hält sie sich die Öffnung an die Nase und drückt zu. Lange passiert gar nichts. Dann aber tröpfelt, nein rinnt die Lösung tatsächlich zum anderen Nasenloch hinaus ins Waschbecken. Nicht unangenehm, das Ganze, so wie ein Frühlingsputz auch nicht unangenehm ist, weil man das befriedigende Gefühl hat, jetzt endlich mal so richtig dem ganzen Dreck zuleibe zu rücken.
Eine ganz neue Art, in sich zu gehen.
Eine ganz neue Art, in sich zu gehen.
Lilli legt los - 7. Dez, 09:24
Wir haben dieses Modell in Verwendung. Es kostet anfangs Überwindung - aber es hat tatsächlich was "Befreiendes"...