Wie das morgendliche Laufen vor den Toren von Montréal mich nicht nur in Form, sondern auch auf allerlei Gedanken bringt...
Nielsson - 14. Okt, 02:40
Vor kurzem durfte ich Zeuge eines Gesprächs zwischen zwei Frauen werden. Wobei die eine davon nichts bügelt und die andere alles. War fast eine religiös geführte Debatte.
Ich komme aber aus einem Hause, in dem sogar die Unterhosen gebügelt wurden - eine Handvoll Bügelgene habe ich also durchaus vererbt bekommen. Die müsste ich dann erst mal chirurgisch entfernen lassen...
Waschen! Tagelang könnte man darüber diskutieren! Hier in Kanada gingen bis vor kurzem die Waschmaschinen ja noch horizontal im Kreis (sagt man so?), anstatt sich vertikal zu drehen, wie das in anständigen Häusern in Deutschland der Fall ist! Das muss man sich mal vorstellen! Das kann doch gar nicht richtig sauber waschen...
Und wenn wir schon dabei sind, weltbewegende Fragen aufzuwerfen: in welchem Rhythmus, um Himmels willen, müssen Betten frisch bezogen werden?
Beim Militär waren's glaub ich alle 14 Tage. Aber wie lang die 14 Tage waren, war durchaus Definitionssache, ebenso wie die Uhrzeit, der Wochentag, der nächste Urlaub oder auch alle übrigen Erscheinungsformen der Realität.
Dein Militär hört sich an wie ein Film der Cohen-Brüder...
Über Lilli
Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.
Vielleicht wäre ja ersteres was für dich?
In CH heisst "bügeln" ("bügle") übrigens auch "arbeiten" oder besser gesagt "schuften" - "I bi am Bügle!" - Insofern bügle ich eine ganze Menge.
Und wenn wir schon dabei sind, weltbewegende Fragen aufzuwerfen: in welchem Rhythmus, um Himmels willen, müssen Betten frisch bezogen werden?