An der Schwelle
Kindergeburtstage sind Übergangsriten, darüber hat Lilli sogar mal einen Artikel geschrieben. Wer das Ritual nicht richtig ausführt, überschreitet die Schwelle ins neue Lebensjahr nicht, d.h. er "fühlt" sich nicht so, als ob ein neuer Lebensabschnitt begänne. Deshalb muss also auch das elfte Lebensjahr noch mit einem Kindergeburtstag gefeiert werden, darauf hat der grosse Strolch bestanden und Lilli hat sich gefügt. Allerdings hat sie keine Wettspiele mehr organisiert, keine kleinen Überraschungstütchen mehr gefüllt, keine Luftballons mehr aufgeblasen (das wiederum nur, weil ihr davon schlecht wird und die Strolche es noch nicht können). Die Freunde wurden eingeladen, mehrmals abgefüttert, zum Minigolf und zurück gekarrt und anschliessend mit diversen Bällen (ein Ball ist ein Freund!), Federballschlägern, Hoolahoop-Reifen und einem Basketballkorb allein gelassen, um sich zu amüsieren, wie es ihnen gutdünkt. Lilli sass zum Schluss nur noch als Zuschauer dabei, trank Kaffee und löffelte Reste von Sahnetorte von den Tellern. Letztes Jahr noch wollten sie Topfschlagen spielen... und nächstes Jahr? Lilli kommt es so vor, als ob dieser 11. Geburtstag nicht nur die Schwelle in ein neues Lebensjahr markiert, sondern auch das Ende einer Kinderzeit, aus der der grosse Strolch nun rausgewachsen ist. Stillstand, so gerne man ihn auch eine Weile hätte, weil er so bequem und kuschelig ist, gibt es keinen...
Lilli legt los - 27. Mai, 11:45
nur, dezember ist einfach blöd. da geht nur indoor. u indoor + geburtstagsparty mit mehreren 11jährigen jungs reißt mein nervenkostüm mit bloßen händen runter....