Wohin nur, wohin?
Lilli ist derzeit etwas unzufrieden. Sie sucht nach einem Urlaubsziel und findet nichts. Das heisst, nichts, was nicht bei mindestens einem Familienmitglied auf Unwillen stösst. Bermudas? Sollen gar nicht so toll sein angeblich. Florida? Zu heiss. Noch weiter in den Süden? Da ist dann garantiert Regenzeit. Westküste? Zu langer Flug. Europa? Die Zeitumstellung! Und irgendein einsamer See in Québec? Ja, wenn die Mücken nicht wären und man Garantie auf Sonnenschein hätte. Herrgott, wie kann man nur solche Probleme haben?
Heute morgen sitzt sie nun zwei Stunden im Wartezimmer des Krankenhauses, während Monsieur eine Darmspiegelung über sich ergehen lässt. Irgendwie scheint es ihr lange zu dauern. Und wenn das nun nicht normal ist? Wenn das bedeutet, dass sie was gefunden haben? Sie stellt sich vor, wie sie ins Untersuchungszimmer gerufen wird und der Doktor sagt: "Madame, Ihr Mann hat Krebs." Dass er nur noch sechs Monate zu leben habe und am besten gleich stationär eingeliefert werden sollte. Wie ihr dann das Urlaubsziel schnuppe wäre! Dann gäbe es gar keinen gemeinsamen Urlaub mehr, nur noch Leiden und Schmerzen ohne Ende. Wie sie sich dann lächerlich vorkommen würde mit ihren Reiseplänen, ihren Überlegungen über Temperaturen, Flugzeiten und Schnaken....
Monsieur kommt in hellblauem Krankenhaushemd auf sie zu und lächelt. "Alles in Ordnung", sagt er, bevor er sich umziehen geht. Lilli beschliesst, die Urlaubsfrage erst mal bis in den April hinein zu vertagen.
Heute morgen sitzt sie nun zwei Stunden im Wartezimmer des Krankenhauses, während Monsieur eine Darmspiegelung über sich ergehen lässt. Irgendwie scheint es ihr lange zu dauern. Und wenn das nun nicht normal ist? Wenn das bedeutet, dass sie was gefunden haben? Sie stellt sich vor, wie sie ins Untersuchungszimmer gerufen wird und der Doktor sagt: "Madame, Ihr Mann hat Krebs." Dass er nur noch sechs Monate zu leben habe und am besten gleich stationär eingeliefert werden sollte. Wie ihr dann das Urlaubsziel schnuppe wäre! Dann gäbe es gar keinen gemeinsamen Urlaub mehr, nur noch Leiden und Schmerzen ohne Ende. Wie sie sich dann lächerlich vorkommen würde mit ihren Reiseplänen, ihren Überlegungen über Temperaturen, Flugzeiten und Schnaken....
Monsieur kommt in hellblauem Krankenhaushemd auf sie zu und lächelt. "Alles in Ordnung", sagt er, bevor er sich umziehen geht. Lilli beschliesst, die Urlaubsfrage erst mal bis in den April hinein zu vertagen.
Lilli legt los - 5. Mär, 14:12
Ich fahre ja in diesem Jahr mit dem Fahrrad den Inn hinab, von Maloja durch das Engadin, über Innsbruck bis nach Passau. 530km in rund 14 Tagen. Und drei Bergtouren (bis auf 3300m) sind auch schon gebucht ...