Lilli macht blau

Soso, zumindest eine werte Leserin möchte gerne wissen, wie es bei Lilli weitergeht. Nun, Lilli ist gerade in einer Blauphase. Sowas passiert manchmal am Ende eines Winters, wenn die Seele ausgelaugt und der Körper von der Heizungsluft faltig geschrumpelt ist, wenn aber Hockeytraining, Hausaufgaben und Eltern-Kinder-Kommunionsunterricht gnadenlos weitergehen, immer unter der Woche und immer bis nach neun Uhr abends. Dann macht Lilli nur noch das Nötigste, das ihr aus Wäschewaschen, Kochen und Lesen zu bestehen scheint. Und aus Arbeiten, für das man sich schon seit November grau oder schwarz anzieht, was inzwischen auch gehörig auf die Stimmung drückt, da der Teint in Richtung Grün geht und dieses limitierte Farbspektrum schwer an Krankenhauskorridore oder Finanzamtsbüros erinnert.

Lilli macht also blau, was heisst: ist das Nötigste gemacht, macht man gar nichts mehr. Da bleiben Rechnungen und Blogs liegen, Löcher in Socken werden nicht gestopft, man sollte eigentlich die Steuererklärung vorbereiten, aber man tut es nicht. Das Einzige, wozu Lilli sich noch aufrafft, ist der Geburtstag des kleinen Strolches. Vor elf Jahren ist er vier Wochen zu früh in einer stürmischen Vollmondnacht geboren. Gestern wurde dieses Ereignis mit Schokoladenkuchen und drei Partien Kegeln gefeiert. Heute fühlt sich Lilli seltsam einseitig im Rücken.
Elisabetta1 - 9. Mär, 16:08

Für diese schnelle Reaktion,...

... möchte ich gleich einmal Danke sagen ;-)
Selten habe ich einen etwas mürben Befindlichkeitsstatus, beschrieben mit so positiven, ja lustigen Worten, gelesen wie den Ihren
Jeden einzelnen Punkt kann ich nachvollziehen und von einigen bin ich selbst auch gerade betroffen.
Da ist so ein Geburtstagsfest für den kleinen Strolch eine mehr als willkommene Abwechslung und der Muskelkater im Rücken ist doch nur eine Randerscheinung.
Dem Geburtstagskind unbekannterweise alles Gute!

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Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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