Blick mit Dolch

Feriencamps sind eine feine Sache. In den letzten zwei Wochen haben die Strolche einen Gutteil ihres Tages damit verbracht, Fechten zu lernen, Schach zu spielen, Gitarre und Schlagzeug zu üben, im Chor zu singen und – da das organisierte Vergnügen zweisprachig ablief - so ganz nebenbei auch noch englisch zu lernen. Am letzten Tag fand die große Vorführung für die Eltern statt, bei der Lilli vor allem das Schlagzeug ins Auge stach. Nachdem der kleine Strolch ein überraschend fetziges Solo hingelegt hatte und noch ein bisschen Zeit war, wagte Lilli sogar, zu fragen, ob sie nicht selbst mal Hand anlegen dürfte. Der Blick, den sie daraufhin von dem 19-jährigen Schlagzeuglehrer (kleines Bärtchen, Diamant im Ohr) erntete, sprach zwar seine Anerkennung aus – „Das war noch nie da, dass eine Mutter fragt, ob sie auch mal darf“ – leider aber auch seine Überraschung, dass eine Frau in doch schon gesetztem Alter so was noch wagt. Ja, lieber Junge, merk dir das: Mütter sind nicht nur Mütter, sie haben auch einen Kopf, ein Herz, zwei Beine und alles, was dazwischen liegt. Und manchmal haben sie einfach eine unbändige Lust, so richtig auf die Pauke zu hauen!
Nielsson - 15. Jul, 15:00

Manchmal machst du mich neidisch. :-)
So wahnsinnig alt bist du ja nicht, aber die (gute) Spontanität hat nicht jede.
Und dann auch noch Spaß und Anerkennung dabei!

Lilli legt los - 16. Jul, 07:36

Das ist vielleicht das Gute am Älterwerden -

je älter man wird, um so weniger schert man sich darum, was "die anderen" von einem denken. Oder ist das etwa schon eine Art Torschlusspanik, dass man denkt, man müsse die Gelegenheit jetzt sofort am Schopf packen, weil sie sich vielleicht nie wieder bietet?
Nielsson - 16. Jul, 07:45

Es ging ja darum, dass gerade du als "Alte" sowas noch machst.
Torschlusspanik wäre ja etwas, was - in dem Fall - viele betreffen müsste. Aber trotzdem tut es niemand...
Lilli legt los - 16. Jul, 07:54

Ich hab einfach viel nachzuholen! ;)

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Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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