Zeitmanagement

Dienstag, 5. März 2013

Ferien zuhause

Lilli hat diese Woche Ferien. Alle Leute fragen "Und wo fahrt Ihr hin?", denn in ihrer Umgebung fahren selbstverständlich alle in den Märzferien irgendwo hin, entweder zum Skifahren nach Vermont oder zum Sonnetanken in die Karibik. "Wir fahren in den Baumarkt", entgegnet Lilli, denn wahrheitsgemäss geht dieses Jahr die Badrenovierung vor. Trotzdem will Lilli viel mit den Strolchen unternehmen, "von zuhause aus". Jeden Tag steht eine Unternehmung auf dem Programm, gestern das Langlaufen im nahegelegenen Wald, heute das Hallenbad. Die Schwierigkeit besteht nicht darin, Aktivitäten zu finden, die ausser Haus stattfinden, sondern darin, auch im Haus Ferienstimmung aufkommen zu lassen, während im Bad der Schmutzwäschekorb überläuft und die Kaffeemaschine seit Weihnachten darauf wartet, entkalkt zu werden. Lilli kramt nach ihrer Stricktüte, die seit dem letzten Projekt vor zwei Jahren im Keller verstaubt, und zieht einen alten Pullover auf, um die Wolle neu zu verstricken. Entspannung zuhause unter der Woche - das ist ein Konzept, das sie in den letzten zehn Jahren irgendwie verlernt hat. "Aber die Betten hier in diesem Hotel sind wunderbar", sagt Monsieur zufrieden.

Dienstag, 19. Februar 2013

Lilli im Hier und Jetzt

Heute abend ging Lilli nicht in ihren Yogakurs. Wäre es nicht auch widersprüchlich gewesen, wenn sie in der Turnhalle auf dem Boden liegen und sich auf ihr Sofa sehnen würde, auf dem sie schon hier und jetzt liegen kann? Eben.

Dienstag, 12. Februar 2013

Nochnicht-Frühling in Montréal

Die Tage werden länger, die Gehwege matschiger, überall hängen grossformatige Werbeplakate für Cuba. Noch müssen die Montrealer eine Weile drinhängen, bevor es Frühling wird und H&M mit Dessous wirbt.

Mittwoch, 6. Februar 2013

Lilli und das Unsägliche

Gestern im Yogakurs ist das Unsägliche passiert. Jemand hat..., jemand ist..., also jemandem ist bei grösster allgemeiner Stille ein Wind entwischt. Prutt hat es gemacht und Lilli war nur froh, dass sie es nicht war. Danach musste jeder sich ein Mudra - eine Fingerübung - aussuchen und die Position drei Jahre lang halten. Lillis Mudra sollte ihr helfen, über Zeitmanagement (ha!) und Prioritäten zu meditieren. Tatsächlich hat Lilli es geschafft, trotz ihrer prickelnden Finger und der leiernden Begleitmusik ihr gesamtes Zeitmanagement für den Rest der Woche durchzugehen. "Und, wie war dein Yoga?", wollte Monsieur hinterher wissen. "Hilfreich", sagte Lilli.

Montag, 4. Februar 2013

Alles eine Frage der Planung

Lilli liest "Broken Harbour" von Tana French, eine Empfehlung ihrer Nichte. Der Kriminalkommissar und sein Assistent nehmen den Tatort in Augenschein und befragen die Nachbarn. Sämtliche Indizien werden registriert, von den gerahmten Kinderbildern und der aufgeräumten Küche der Opfer, bei denen seltsamerweise Löcher in den Wänden zu sehen sind, die nicht vom Mord herrühren, da keinerlei Gipsspuren vorhanden sind, bis hin zum benutzten Teller, der bei den schlampigen Nachbarn (zu grosses rosa Sweatshirt und zu enge graue Leggings) auf dem Wohnzimmertisch steht. Lilli lässt den Blick um sich und auf sich schweifen und hofft, dass jetzt kein Mörder kommt. Lieber erst am Donnerstag, wenn die Putzhilfe da war.

Mittwoch, 16. Januar 2013

Mit Gummi

Haare sind, obwohl von Natur aus eher linear angelegt, eine zyklische Angelegenheit, zumindest bei Lilli. Als sie so richtig lang waren, fand Lilli es bald lästig, sich um die Mähne kümmern zu müssen - im Winter kriegt man sie kaum unter eine Mütze, während sie im Sommer warm wie ein Pelzmantel sind oder, mehr oder weniger elegant hochgesteckt, schwer nach unten ziehen. Noch dazu gibt es so ein Alter, ab dem lange Locken (genauso wie Miniröcke, würde Adam aus dem Oprah-Magazin jetzt sagen) gefährlich nach Jugendwahn aussehen, was die Trägerin allein deshalb schon vermeiden will, weil Jugendwahn nur diejenigen befällt, die ihr Alter nicht akzeptieren. Und keiner zu dieser Gruppe gehören möchte. Deshalb stieg Lilli mit 40 auf einen Kurzhaarschnitt um, der ihre Locken irgendwo zwischen Ohr und Kinn aufhören liess, was meist unaufgeräumt aussah und ihr kaum Komplimente einbrachte. Zwei verschiedene Frisöre schnippelten jahrelang an ihrem Ohr vorbei, ohne je mit einem richtig stilvollen Ergebnis belohnt zu werden. Deshalb liess Lilli die Frisörbesuche irgendwann sein und befindet sich seither wieder in der aufsteigenden "Ich lass mir sie gerade wachsen"-Zyklushälfte. Heute morgen hat sie sich (zugegeben unter Beihilfe von zwei Haarnadeln) einen rasierpinselartigen Pferdeschwanz hingezwirbelt, hehe. Lange Haare, here I come.

Dienstag, 8. Januar 2013

Lilli macht Quinoa

Mit kaltem Wasser abspülen, dann 20 Minuten in Salzwasser köcheln lassen. Einfacher als Reis, geschmacklich interessanter und nährstoffreicher, und lustig aussehen tut es auch noch. Wenn doch nur alles im Leben so einfach wäre.

Sonntag, 16. Dezember 2012

Bäh

Wer Grippe hat, kann nicht schlafen. Aber auch nicht wach sein. Nicht liegen und nicht stehen, nicht riechen und nicht schmecken, schlucken auch nicht. Nicht lesen und nicht fernsehen. Viel bleibt da nicht übrig...

Dienstag, 11. Dezember 2012

Lilli ist ja zen

Vor Weihnachten wird es eng im Terminkalender. Mittwoch abend zum Beispiel hat der grosse Strolch ein Eishockeyspiel, Donnerstag abend hat Lilli Weihnachtsfeier mit den Kollegen, Freitag Chorprobe, Samstag wieder Hockey. Die Augenbrauenzupftante und der Friseur haben weder Montag noch Dienstag Zeit, und am Mittwoch muss Lilli noch den neuen Badschrank in 3D-Software angucken, und zwar allein, weil Monsieur überhaupt gar keine Zeit hat.

Also Augenbrauenzupfen und Friseur erst NACH der Büroweihnachtsfeier. Nun, die Kollegen sehen Lilli jeden Tag mit Strubbelhaaren, da werden sie auch ein Abendessen mit ihr im Normalzustand aushalten. Lilli stopft sich den letzten Lebkuchen in den Mund und übt sich in Gelassenheit.

Donnerstag, 15. November 2012

Nice try

Seit dem Sommer gehen die Strolche viel zu spät ins Bett. Manchmal, weil der grosse Strolch bis 21 h Hockeytraining hat, oder weil sie mit Monsieur Football gucken (Lilli: "Die Strolche sind nicht deine Fernsehkumpels, sondern deine Kinder." Monsieur: "Grummelgrummelgrummel."), oder weil ihnen nach dem Essen einfällt, dass noch Hausaufgaben gemacht werden müssen. Feldmarschall Lilli überlegt sich eine neue Ins-Bett-geh-Routine: um 20 Uhr 30 müssen die Strolche nach oben, um 21 Uhr müssen sie das Licht ausmachen und jede Minute, die drüber ist, wird ihnen am Wochenende von ihrer Computerstunde abgezogen. "Geht das auch andersrum?", fragt der kleine Strolch. "Wie andersum?", will Lilli wissen. "Wenn ich gleich nach der Schule ins Bett geh, kann ich dann am Wochenende 5 Stunden lang am Computer spielen?"

Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Status

Online seit 6201 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 23. Mai, 03:27

Credits

Web Counter-Modul


Laufen
Lillis Positiv-Pakt
Mitmenschen
Reise in den Abgrund
Selbständig arbeiten
Strolche
Zeitmanagement
Zonstiges
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
Blog Top Liste - by TopBlogs.de Blog Verzeichnis Bloggeramt.de
development