Kosmos an Lilli

Fingerzeige des Schicksals kommen manchmal auf den seltsamsten Wegen daher: in einer alten "Brigitte", die Lillis Mutter nur als Ausstopfmaterial für das Osterpaket verwendete, wird im Jahreshoroskop für 2010 doch glatt behauptet: "Aussitzen wird der Kosmos nicht akzeptieren. Auch Ihre Beziehungen stehen unter Pluto-Einfluss - von sanftem Glück kann nicht die Rede sein. Wohl aber von intensivem Miteinander. Der Weg dorthin geht über die Fragen, wo die Liebe unverstellt ist und wo Erwartungen egoistische Züge bekommen haben." Lilli ist sprachlos. Da wissen die von Brigitte genau, was in Lillis Beziehung gerade los ist... und bohren den Finger genau dorthin, wo es Lilli am meisten juckt, nämlich in "egoistische Erwartungen". Wie man davon runterkommt, um sich darauf zu konzentrieren, was der Andere gerade braucht, anstatt immer nur rumzunörgeln, was man selbst nicht aus der Beziehung erhält, das haben die lieben Redakteurinnen aber nicht mit reingeschrieben!
tpl - 29. Mär, 16:40

wenn ich brigitte hieße, würd ich mich auch hüten, sowas zu schreiben ;)

Lilli legt los - 30. Mär, 20:40

Ja, der Name ist inzwischen doch etwas antiquiert... wobei ich mich nicht über die Namenmode im deutschsprachigen Raum auslassen kann, da sind bestimmt inzwischen Vornamen beliebt, die ich gar nicht aussprechen könnte. Hier in Kanada hingegen sind Emma und Mathilde grad voll im Trend.
tpl - 31. Mär, 07:42

der beste freund meines großen heißt emil - wie einst mein opa.
der bub könnt' machen was er will, ich würd' ihn immer gern mögen...
Lilli legt los - 31. Mär, 11:18

Ein Klassenkamerad des grossen Strolches heisst Ulysse - also Odysseus. Mein erster Reflex war: armes Kind. Aber wahrscheinlich kennt kaum einer noch die Geschichte, die dahinter steckt, und hängt dem Kind nicht von vornherein einen verschlagenen Charakter an. Emils dagegen, da stimem ich Ihnen zu, sind bestimmt immer lieb und lustig.
muellerto - 30. Mär, 01:50

Ich war mal auf einem Flug, da gab es genau zwei Arten von Zeitschriften: Auto-BILD und Brigitte. (Diese Einteilung der Gesellschaft in zwei Gruppen, mit denen sich jeder identifizieren kann, war schlicht genial.) Und da ich etwas weiter hinten sass und vor mir bereits ganz viele echte Männer (und vielleicht sogar einige blondierte BMW-Fahrerinnen, also Männinnen), gab es hinten nur noch Brigitten. - Ich muss sagen, so eine Frauenzeitschrift ist ein illustres Wunderding und Kaleidoskop. Man erfährt dort Sachen, die glaubt man gar nicht (beispielsweise über Hugh Grant ... oder Tortellini) Es war faszinierend. Da leben Frauen in so einer Welt und man weiss gar nichts davon. Als dann die Stewardess fragte, ob ich was trinken wolle, ich wusste gleich gar nicht, was ich sagen solle. "Haben Sie was mit Jojobaöl?"

P.S.: Das sind keine Redakteurinnen. Das war früher. Es gibt ja gar keine Redaktionen mehr. Das macht heute ein Computer, dem ein paar unbezahlte Praktikanten Texte zumailen, die sie anderswo beim Kinderhüten abgeschrieben haben.

chamäleon123 - 30. Mär, 04:32

...oder copygepastet....
Aber schon wahr: schwierige Sache, die "egoistischen Erwartungen". Überhaupt: Egoismus. Hm.
muellerto - 30. Mär, 08:06

Frau 123, lesen Sie etwa auch sagen wir ... Die Schweizerillustrierte?
Lilli legt los - 30. Mär, 20:54

Bei jeder Brigitte frage ich mich, wer sich um Himmels Willen diese "Welt" ausdenkt, in der sich Models in Seidenkleidern auf Sofas einrollen, damit man möglichst wenig vom Kleid sieht... oder in Wintermänteln an Stränden rumspazieren, in denen man hier schon im November vor Kälte schlottern würde. Deshalb - es ist auch für Frauen oft befremdend, zwischen Hausaufgaben und Abendessen beim Zahnarzttermin auf derartige Dinge zu stossen, und man fragt sich, ob man nun was falsch gemacht hat oder ob die Zeitschriftenmacher diejenigen sind, die von einem anderen Stern kommen.
Thomas (Gast) - 30. Mär, 10:05

da spricht mir die Frau Lilli mal wieder genau aus dem Herzen....nur leider lese ich keine Brigitte

chamäleon123 - 30. Mär, 15:01

Brr. Schweizerillustrierte. Nicht einmal beim Frisör. Auch keine Gala oder Bunte oder Glückspost oder Fashion Week. Aber sonst so allerlei, auch die Brigitte, mittlerweile die ab 40 - beim Frisör, in der Bibliothek, gestern beim Zahnarzt, psst, die Men's Health. Und mit Horoskopen kenn ich mich aus, wegen der Nachbarin...

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Über Lilli

Laufen ist denken, manchmal auch überlegen, immer aber sich erneuern. Eine neue Sicht auf die Dinge erlangen, die uns bewegen. Laufen ist manchmal auch davonlaufen, für eine Weile wenigstens, bevor man wieder heimkommt zu Mann und Kindern, Wäsche und Kochtopf, zu den eigenen Macken und all den bunten Schnipseln, die ein Leben so ausmachen. Laufen ist das beste Beobachten, das es gibt.

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